Dienstag, 24. Mai 2016

SOMMER

Leute,
ganz unerwartet ist dann der Sommer da. Für ein paar Tage. Die Sonne knallt hinunter auf die blassen Schweden und lässt uns alle fast einen Hitzeschlag bekommen, weil niemand genug kriegen kann vom Wetter. Wer weiß, wann das wieder umschlägt?
27 Grad ist fast selten hier in Schweden, vor allem hier im småländischen Hochland.
Die schönste Zeit des Jahres ist jetzt, hab ich beschlossen. Wenn alles blüht und der Baum vor meinem Fenster plötzlich Blätter trägt, die die Hälfte meiner Aussicht (auf eine schöne Art und Weise!) verdecken. Ich verstehe jetzt, warum so viele Leute Sommerhäuser in Schweden haben: Es ist einfach atemberaubend schön hier in den warmen Sommermonaten.
Bald ist nur noch ein Monat übrig von meiner Zeit hier, und ich hab es irgendwie trotzdem noch nicht gerafft, jetzt wo sich alles so normal und alltäglich anfühlt. Heimfahren? Ich bin doch irgendwie zuhause? 
Die letzten Tests werden geschrieben, der Schulalltag wird noch gelassener und das schwedische Schuljahr endet dann Anfang Juni. Ich werde eine Studentmössa bekommen und die Schule wird mich verabschieden. Ich werde meinen Locker ausräumen und den Schlüssel abgeben, und mit ihm ein großes Stück schwedisches Leben (ja, der Locker enthält ALLES - wenn der Schlüssel vergessen wurde, ist der Tag gelaufen!).
Kurz gesagt: Mein neuer Alltag wird gegen den alten eingetauscht, und das fühlt sich kompliziert an. Am liebsten würde ich alles mischen, Sovmorgon haben und trotzdem in Deutschland zur Schule gehen, den idyllischen, ruhigen Schulweg haben und trotzdem durch die Altstadt in Bayern laufen und die - jetzt zugegeben - vielen Zugverbindungen haben und trotzdem in einem gelben Schwedenhaus in meinem so geliebten Nirgendwo wohnen.




Aber das wird kaum gehen - da hilft nur, sich mit den Gedanken anzufreunden und irgendwie den Rest noch zu genießen. Auch wenn der Abschied naht und ich Nervenzusammenbrüche bei Pack-Gedanken bekomme. HILFE!
Auch lassen sich meine Gedanken kaum mehr in Worte fassen. Dafür ist dieser Text auch so unstrukturiert, entschuldigt!
Ich hoffe, es geht euch gut!
Ha det bra!

Vera

Sonntag, 15. Mai 2016

Erzählstoff und Zeit im Ungleichgewicht

Ich hab' keine Zeit und keine Muße, viel zu schreiben. So viel passiert und so viel will gezeigt und erzählt werden, aber wo fängt man an? Wo hört man auf? 
Obwohl: alles hat mal ein Ende. Immer und überall. 
Der Frühling ist in vollem Gange und ich habe so viel draußen zu tun gehabt, dass ich mir einen Sonnenbrand geholt habe und sogar schon ein wenig braun bin.
Die Kälbchen werden größer und größer und Skåne wird mehr und mehr drittes Zuhause. Die Sehnsucht nach Bratwürsten und alten Freunden wird stärker. Und ich bin jetzt schon gestresst, wenn ich ans Packen denke. Und ans Tschüss-Sagen. Und ans Hallo-Sagen.
Aber erstmal bin ich dankbar, das alles hier bis zum Schluss auskosten zu dürfen. Wird mit jedem Tag besser. Auch noch im letzten Monat. 







Alles gemischt, ich weiß - Gedanken wie Bilder. Hoffe, ihr habt trotzdem Freude dran. 
Hab euch lieb!
Vera