Sonntag, 10. Januar 2016

Und ehe man sich's versieht,

ist sogutwie Halbzeit.
Lily schrieb mir aus Island (aus ISLAND!!), als sie über die Zeit nachdachte. Ihr Blogpost ist über Zeit. Die Gedanken springen gerade von Datumsanzeige zu alten Blogeinträgen und zu der imaginären Checkliste im Kopf, was noch alles gemacht werden will, bevor man wieder nach Hause kommt.
Ist doch erst in 6 Monaten!
Warte, waren das nicht mal 11? Was ist denn die letzten 5 Monate passiert?
Es vergeht wie in Zeitlupe, fühlt man, aber wenn man sich dann mal kurz umdreht und zurück guckt, oh mann, was vergeht die Zeit.
Unseren Geburtstag nach 16 Jahren zusammen dann das erste Mal ohne Zwilling gefeiert. Sowas zeigt einem dann auch, dass es trotz Aufweck-Gesang und Wunschtorte nicht so schön ist, wie wenn man sich die Geburtstagsaufmerksamkeit teilen kann, finde ich.
Und das allererste Mal mit Zuhause geskyped, das war mein Geburtstagswunsch, und dabei fällt einem auf, wie sehr sich eigentlich nichts geändert hat, und aber irgendwie doch, und der Humor ist derselbe und das Bücherregal im Wohnzimmer und die Lachanfälle, aber irgendwie war ich ja jetzt schon knappe 5 Monate weg und wo ist denn bitte die Zeit hin -
Hier hat man begrenzte Zeit, sich das alles aufzubauen. Den gemeinsamen Humor, das Bücherregal kennenzulernen und gemeinsame Lachanfälle abzuspeichern als schönste Erinnerung an das Leben hier. Hier hat alles definitiv mal ein Ende. Und man steuert darauf zu, ohne irgendwie mal abbremsen, durchschnaufen zu können. Oder irgendwie nochmal neu starten oder Entscheidungen umwerfen oder so.
Raus aus der Komfortzone, sagt jeder. Und genau das ist es - Entscheidungen treffen, Sachen erleben, sich einfach mal fallen lassen, neues ausprobieren. Man ist bald wieder Zuhause und dann bereut man es womöglich noch, es nicht getan zu haben.
Sieh zu, dass du das Jahr mit viel füllst, damit du nichts bereust. Denn meistens bereut man nichmal Sachen, die man wirklich gemacht hat - man bereut eher die, die man nicht getan hat., hat mir mein Gastbruder in meine Geburtstagsgeschenkbuchwidmung geschrieben. Und er muss es ja wissen, als Ex-Austauschschüler.
Klar, manchmal sitzt man im Zimmer und träumt vor sich hin, schaut aus dem Fenster, denkt sich 'ich könnte gerade so viel machen', aber manchmal ist ausruhen halt auch schön. Vor allem mit so einer entspannenden Aussicht auf eine Kuhweide, auf der sich lebensfrohe braune Fleischbälle tummeln und mit ihren dampfenden Nasen im Schnee wühlen. Süß.
Was meinen Schulwechsel angeht, kann ich Euch leider noch nicht so viel sagen, aber sobald was passiert, halt ich euch alle natürlich auf dem Laufenden!
Liebe Grüße von der frischgebackenen 17jährigen (okay okay, es ist 5 Tage her!)
Vera



6 Kommentare:

  1. Ich habe eben den Eintrag von Lily gelesen und ich muss sagen... Leute! Ihr habt noch 6 Monate! Fokusiert euch doch nicht so auf die Zeit, das zieht doch einen nur runter. Und der Vorteil an skandinavischen Ländern: Ihr könnt ja mal in den Ferien wieder hin :)
    Ich wünsche dir ganz viel Glück bei deinem Schulwechsel und viel Spaß weiterhin in trevligt Sverige
    Hälsningar, Linnea

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Glaub mir man kommt nicht drum herum drüber nachzudenken, leider. Und selbst wenn wir wieder kommen, selbst dann ist es was ganz anderes...

      Löschen
    2. Da muss ich Lily recht geben - Man kommt von Anfang an nicht darum herum, über Zeit (die verbleibende und die vergangene) nachzudenken. Und, ich denke nicht, dass Ferienurlaub auch nur annähernd dasselbe ist als hier zu wohnen. :) Ich denke aber, das wirst du selbst merken, das wünsche ich dir jedenfalls, ist ein tolles Gefühl (wenn man davon absieht, dass man eben doch an die Zeit denkt) :3
      Vera

      Löschen
  2. Und dann hast du mir geantwortet, aus Schweden (aus SCHWEDEN!) ♥

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Jaha!
      Oh man.
      Generation weltvernetzt. Schon geil. <3 (kleinerals3 :D)

      Löschen

Schreib was Schönes...♥