Montag, 25. April 2016

Zuhause. Zuhause?

Re-Entry.
Zurück-Eintreten. Zurück-Entern. Nochmal-Anfangen?
  Doofe Übersetzung, und es fühlt sich irgendwie wie Rückwärtsgang an. Auf Kärsögården war es plötzlich kalt, und man hatte die Stelle doch noch so warm in Erinnerung von August. August - 8 Monate weit weg, und doch scheint es wie ein ganzes Leben, und trotzdem kommt es einem vor wie gestern. Universalsprache ist jetzt nicht mehr Englisch, sondern Schwedisch. Selbst die große Deutschen-Gruppe schwang teilweise auf Schwedisch um, weil es ganz einfach unkomplizierter war, sich auf unserer jetzt fast-Muttersprache zu unterhalten. Hätten wir nie gedacht, wenn wir an diesen holprigen Start zurückdenken, an dem man auf einer Bank in der Sonne saß, auf die gelb gestrichenen Holzplanken der Jugendherberge starrte und sich fragte, warum zum Teufel man sich auf diese ganze Sache hier eingelassen hatte. 10 Monate? Bin ich eigentlich bescheuert?

  Zurück gehen. Nach Hause. Probleme wurden diskutiert, Befürchtungen, Ängste, es wurde darüber geredet, was man gerne hier lässt und was man am liebsten mitnehmen würde (ich antwortete auf diese Frage mit Hund Molly). 
  Und dann fährt man wieder zurück nach Hause, telefoniert mit Zuhause und hat so viel über das nach Hause gehen geredet, dass man denkt, man fährt sofort nach Hause. Und zu Hause wartet dann das Essen auf dem Tisch und Molly begrüßt einen mit Händeschlabbern und ich werde gleich zum Eier im Hühnerstall holen rekrutiert.

  Ihr kennt sicher diesen ausgelutschten Spruch Zuhause ist da, wo dein Herz ist. Ich hab ihn immer scheiße gefunden. So dämlich einfach-dahin-gesagt, Kitsch-Schnickschnack ohne wirklichen Hintergrundsinn und er hat mich immer an ein schlecht mit Paint erstelltes Facebookpost-Googlebild erinnert. Ja genau, so eins.
  Und jetzt sitze ich hier und kann einfach nur sagen, dass es irgendwie trotzdem stimmt.
Zuhause ist da, wo dein Herz ist.
Hier und Zuhause.
Zuhause und Zuhause.
  Zuhause bei meiner Zwillingslästerschweinschwester, bei meinem Musik verehrenden Papa, bei meiner Mama mit immer offenem Ohr, bei meiner Landkarte über dem Bett und bei meinen zwei Kaninchen - auch wenn sie nur noch in meinem Herzen existieren.
Und trotzdem auch zuhause bei meiner Gastmama, die mich immer zur Schule fährt wenn ich Sovmorgon habe, bei meinem Gastbruder, durch den ich so viel über Politik lernen durfte und der mit mir Luftgewehr schießt, bei meinem Gastpapa, der mir bald das Traktorfahren beibringt, und bei meiner Gastschwester, mit der man manchmal echt richtig doll lachen kann (und bei Molly, die mir beigebracht hat, dass alte, vergessliche Hunde unbedingt immer zwei Portionen Futter haben müssen).
 Mein Herz ist zuhause in Bamberg auf dem Stephansberg, zuhause in der Svenska Kyrkan-Jugendgruppe, zuhause im Zug zur Schule, zuhause in der 160 nach Aneby,  zuhause in der Scheune, bei den Katzen die dich so lange beachten, bis du ihnen Essen gibst, und zuhause in meinem Zimmer mit Blick auf eine Kuhweide.
Zuhause in Schweden und zuhause in Deutschland: der Spruch sagt nirgends, dass das Herz ganz sein muss.

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Re-Entry.
Tillbaka. Ny början?
  Dåligt översättning, och det känns som vi kommer åka baklänges. På Kärsögården var det plötsligt kallt, och man minns fortfarande hur varmt det var här när vi kom i början av augusti - 8 månader  långt bort, känns ändå som ett helt liv och likväl känns det som igår. Universalspråk är inte engelska längre, det är svenskan nu. Även den stora tyska gruppen bytte till svenskan eftersom det vat helt enkelt inte so komplicerad som det var när man fick tänka om och prata tyska igen. Det skulle vi aldrig ha vågat, om vi tänker tillbaka till den här svåra början när man satt på bänken och stirrade på de gula väggarna av vandrarhemmet och tänkte sig vad i helvete gör jag här egentligen. 10 månader? Är jag dum i huvet?
  Att åka tillbaka. Hemma. Problemer diskuterades, rädslan, ångest, vi pratade om vad vi gärna lämnar här och vad vi skulle ta med oss om vi kunde (jag svarade på den frågan med hunden Molly).
  Och sen åker man tillbaka hem, ringer hem och har så många tanker om att åka hem i huvet att man tror man ska packa nu och åker hem just imorgon. Och hemma väntar maten och Molly välkomnar en med viftande svansen.
  Ni säkert känner igen den här gamla citatet Hemma är där hjärtat är. Jag tyckte aldrig om det - trodde att den hade ingen bakgrundsbetydelse, att den var en kitch-schnickschnack, en sån dåligt gjort bild man postar på facebook, ja, en sån.
Och nu sittar jag här och kan bara säger att den här meningen stämmer.
Hemma är där hjärtat är.
Här och hemma.
Hemma och hemma.
  Hemma hos tvillingssystern, hos min musikälsande pappa, hos min älskade mamma som alltid lyssnar på mig, hos min världskarta på väggen bredvid sängen och hos mina kaniner - även, om de bara finns kvar i mitt hjärta.
  Och ändå är jag hemma här hos min värdmamma som kör mig till skolan varje gång jag har sovmorgon, hos min värdbror som lärde mig så mycket om politik och som skjutar luftgevär med mig, hos min värdpappa som vill lära mig att köra traktorn och hos min värdsyster som jag kan skrattar ganska mycket med ibland (och hos Molly som lärde mig att man kan fortfarande vara duktigt på precis allt när man är nästan 100 år i människoråldern).
  Mitt hjärta är hemma i Bamberg på Stephansberget, hemma i svenska kyrkan Ungdomsgruppen, hemma på tåget till skolan, hemma på 160 bussen till Aneby, hemma i lagon var katterna vill ha mat, och jag är hemma på mitt rum med utsikt på lyckliga kor och kalvar.
Hemma i Sverige och hemma i Tyskland: citatet sa aldrig att hjärtat ska vara helt.

Vera

Donnerstag, 21. April 2016

Endspurt (noch nicht ganz)

Die Zielgerade, die Alexa angesprochen hat, beginnt sich spüren zu lassen - wir befinden uns jetzt auf dieser speziellen letzten Kurve auf einer Laufbahn - auf der, die einen zum letzten Sprint führt: noch einmal alles geben und die Leistung mit einem Energieschub verbessern. Die Beine tun weh, Müdigkeit schleicht sich langsam in die Knochen, aber da vorne stehen deine Freunde, deine Familie und feuern dich an. "Bald bist du da! Noch ein kleines Stück!"
  Die Euphorie und das Adrenalin steigen an und irgendwie will ich persönlich plötzlich noch nicht über die Zielgerade laufen, weil sich in diesem Bruchteil der Sekunde alles okay anfühlt - ich könnte meines Erachtens noch meilenweit so laufen jetzt. Andererseits geht mir die Puste aus und ich sehne mich nach Ruhe und Gewohnheiten.
  Mein Gemüt schwankt in letzter Zeit zwischen 'Ich will nicht, ich hab' noch nicht alles ausgekostet hier!' und 'Jetzt ist mal gut, ich vermisse Weißwurst und Brezeln und kann keine Kartoffeln und panierten Fisch in der Schulkantine mehr sehen.'
  Die Kälber hier werden größer und immer mehr. Die Hofkatzen kennen mich jetzt auch schon und begrüßen mich morgens, wenn ich zur Straßenkreuzung gehe, um auf den Bus zu warten - sie denken, ich bin auf dem Weg zur Scheune, um ihnen Futter zu geben. Endet leider immer damit, dass ich die miauenden Allergieauslöser über die Straße scheuchen muss, damit sie nicht auf mich wartend auf dem Mittelstreifen sitzen bleiben und vom ankommenden Bus überfahren werden. Liebe macht blind.
  Es soll nochmal schneien jetzt am Wochenende - es tut fast weh, die gerade geblühten Osterglocken bald unter einer Schneedecke verschüttet zu wissen. Hoffentlich schmilzt das ganze dann schnell wieder.
  Morgen früh werde ich mich in den Zug nach Stockholm setzen, um am Re-Entry Camp von YFU teilzunehmen. Alle Austauschschüler werden sich noch ein letztes Mal treffen, um Revue passieren zu lassen und um Erfahrungen auszutauschen. Die mutigen sollen Badekleidung mitnehmen. Wir werden sehen, wie ich mich morgen spontan entscheide! Wird jedenfalls eine schöne Zeit, denke ich.

  Leider gibt es in diesen Tagen nicht nur schöne Nachrichten. Wie ihr wisst, gab es in Ecuador ein verheerendes Erdbeben, bei dem mehr als 400 Menschen umgekommen sind. Unter ihnen war eine deutsche Austauschschülerin, die mit YFU dort seit einigen Monaten ihr Auslandsjahr machte. Ihre Gastfamilie und sie schafften es leider nicht, sich aus einem Haus zu retten, bevor es einstürzte. Nicht in Worte fassbare Bestürzung hat sich breitgemacht unter den Austauschschülern und hiermit möchte ich einfach nur aufmerksam machen darauf, dass ihr alle versucht, jeden Tag zu leben und zu lieben und auszukosten, den ihr habt. Es ist nicht alles selbstverständlich.
Vera


Dienstag, 12. April 2016

Was ist denn gut am Ausland?

Nationella Prov stehen an - in Schwedisch, Mathe, Englisch und Spanisch werden nationelle Examen durchgeführt.
Im Schwedischen gibt es einen mündlichen Teil mit dem Thema "att göra gott" - "gutes machen". Vier Minuten reden über ein Thema, das Gutes macht.
Mein Thema: Eín Jahr im Ausland - auf viele Arten Gutes tun

Wenn ihr wollt, könnt ihr euch meinen Teil mal durchlesen, auf Schwedisch werde ich ihn auch posten, dann kriegt ihr mal etwas von der Sprache mit! Wenn ihr ein paar holprige Formulierungen im Text bemerkt, dann liegt das daran, dass mir das Übersetzen aus dem Schwedischen irgendwie schwer fällt - ich denke und rede entweder Deutsch oder Schwedisch, gemixt bzw. schnell mal übersetzt geht das kaum.

Ein Jahr im Ausland - Auf viele Arten gutes tun
Ein Jahr ist lang, hab ich geglaubt - bevor ich jetzt hier stand und nur noch ein paar Wochen übrig habe mit meiner Zeit hier. Ich werde in 2 Monaten zuhause sein. Was habe ich mit meiner Zeit hier gemacht? Bin ich zufrieden?
 Hab ich's GUT gemacht?
Aber wie macht man etwas gutes?
 Ich denke, die Hauptsache ist dass man zufrieden ist mit allem was man macht und gemacht hat. Man muss glücklich sein und sich ständig neue Sachen beibringen, damit man weiter kommt, noch glücklicher wird.
 Mit dem Wort "glücklich" meine ich nicht, dass alles für einen gut geht - nein, speziell in einem Auslandsjahr geht ganz schön viel nicht so wie man es sich gedacht hat. Nein, mit dem Wort "glücklich" meine ich, dass du nach einem langen Tag heimkommst und mehr weißt als du am Morgen wusstest. Oder du kommst nach einem Jahr heim und weißt mehr als du damals beim Einsteigen ins Flugzeug wusstest, alles hinter dir lassend.
 So, was ich sagen will ist, dass es kein gut oder schlecht gibt - das hängt von einem selbst ab. Wenn du zufrieden bist mit dem was du tust, ist es gut. Wenn du es nicht bist - versuch es so lange, bis du dich gut fühlst.
 Aber was ist gut daran, alleine im Ausland zu wohnen?
Für einen selbst: Alleine in einem anderen Land für längere  Zeit zu leben ist schwer, aber es lohnt sich.
 Ich habe mich selbst besser kennengelernt, ich habe andere Austauschschüler kennengelernt, ich habe die Unterschiede zwischen meiner Heimat und Schweden gelernt und ich bin offener und toleranter für anderes was ich nicht kenne. Ich habe es geschafft, in einem anderen Land ohne meine Eltern und Freunde aus Deutschland zu leben und das fühlt sich noch besser an. Ich hab natürlich meine Familie vermisst und hab gelernt, dass die eigene Familie nicht zu ersetzen geht. Wir Austauschschüler haben uns beigebracht, dass nicht alles selbstverständlich ist - das, was man vorher hatte, war plötzlich nicht mehr da und es ist manchmal schwer, damit zu leben. Wir wollen lernen und wir wollen verändern, und ich selbst denke wirklich dass das gut für uns alle ist, und gut für mich selbst.
 Für andere Menschen: Ein Austauschschüler wird besser im Kommunizieren und Tolerieren anderer Menschen. Ich zum Beispiel weiß ja, wie ich mich gefühlt habe, als ich in ein anderes Land gekommen bin und alleine war und kein Wort verstanden habe vom Gesagten unter den ersten Monaten. Ich verstehe, wie schwer das sein kann, und ich versuche zu helfen, immer wenn ich jemanden sehe der ein Problem hat, das sich nur schwer alleine lösen lässt. Ich habe gelernt, um Hilfe zu fragen und gleichzeitig habe ich Menschen kennengelernt, die den Willen hatten, mir zu helfen.
Ich habe Freunde gefunden, die auf allen Kontinenten der Erde wohnen werden, wenn wir alle heimgefahren sind, und trotzdem sind manche mir näher als es die in Deutschland jemals waren. Ich habe mich selbst verändert, und das hat mein Verhalten gegenüber anderen Menschen positiv verändert. Das ist meiner Meinung nach gut.
 Für die Gesellschaft: Meine Organisation heißt Youth for Understanding, Jugend für Verstehen. Die Organisation wurde nach dem zweiten Weltkrieg gegründet und ihr Ziel ist es, dass Jugendliche sich Verstehen für weltweite Freundschaften erschaffen - damit niemand sich mehr bekriegen muss. Freundschaft ist gut und macht gut - speziell, wenn man keine Eltern hat die einem helfen können, ist das nur gut wenn man jemanden hat, der genau weiß wie man sich in bestimmten Situationen fühlt. Wenn man selbst Fremder war, denkt man nicht mehr die selben Dinge über ausländische Menschen, wie man es vorher gemacht hat, kann ich sagen. Ich habe gelernt, keine Vorurteile mehr zu haben, weil das nie eine Rolle spielt ob meine Freunde aus Litauen oder Brasilien kommen. Wir lachen ganz einfach zusammen wie Menschen, die wir ja alle sind.


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Ett år i utlandet – att göra gott på många sätt

Ett år är långt, tror man – innan man står här och har bara 2 månader kvar med sin tid utomlands. Jag kommer vara hemma om 2 månader. Vad har jag gjort med min tid här? Är jag nöjd?
 Har jag gjort gott?
Men hur gör man gott?
 Jag tycker, huvudsaken är att man måste vara nöjd med allting man gör och gjorde. Man måste vara l lycklig och lära sig nya saker för att kommer vidare, blir ändå lyckligare.
Med ordet lycklig menar jag inte att allting ska går bra för en – nej, speciellt i ett utlandsår går ganska mycket inte så riktigt som man hade tänkt sig. Nej, med ordet lycklig menar jag att du kommer hem efter en lång dag och vet mer än du gjorde när du gick upp på morgonen. Eller du kommer hem efter ett år och vet mer än du gjorde när du klev på flygplanet och lämnade allt bakom dig.
Så, vad jag vill säger är att det inte finns dåligt och gott – det beror på en själv. Om du är nöjd med vad du gör, så är det gott. Om du inte är det – försök så länge tills du känner dig gott.
 Men vad är gott om jag bor ensam utomlands?
För en själv: Att leva ensam i ett annat land för längre tid är svårt men det lånar sig. Jag lärde känna mig själv bättre, jag lärde känna andra utbytesstudenter, jag lärde mig skillnaderna mellan mitt hemland och Sverige och jag är öppnare och mer tolerant för annat som jag inte känner. Jag har klarat mig i ett annat land utan mina föräldrar och vänner från Tyskland och det känns ytterligare bättre. Jag naturligtvis saknade min familj och lärde mig att den egna familjen inte gå ersätta.. Vi utbytesstudenter lärde oss att inte allt är bara självklart - vad man hade innan fanns inte längre, och det är ibland svårt att leva med. Vi vill lära oss och vi vill förändra, och jag själv tycker verkligen att det är gott för oss alla, gott för mig.
 För andra människor: En utbytesstudent blir bättre på att kommunicera och tolerera andra människor. Jag till exempel vet ju hur jag kände mig när jag kom till ett annat land och var helt ensam och inte fattade ett ord under de första månaderna. Jag förstår hur svårt det kan vara, och jag försöker att hjälpar till varje gång jag ser nån har ett problem som är svårt att lösa ensam. Jag har lärt mig att fråga om hjälp och samtidigt har jag lärt känna folk som hade viljan att hjälpar mig. Jag har skaffat vänner som kommer bor på alla kontinenter i världen efter vi alla åkt hem, och ändå är några bättre vänner än en del jag hade hemma. Jag förändrade mig själv och det förändrade mitt beteende mot människorna omkring mig positivt. Det känns gott.
 Samhället: Min organisation heter Youth For Understanding – Ungdomar för Förståelse. Organisationen uppstod efter 2:a världskriget och deras mål är att ungdomar skaffar förståelse för vänskapen rund om världen – så att ingen behöver kriga igen. Vänskap är gott och gör gott - speciellt när man inte har föräldrarna här som kan hjälpar till är det bara gott när man har en vän som vet exakt hur man känner sig i speciella situationer. När man själv har varit främmande tänker man inte längre samma sak om utländska människor som man gjorde innan, kan jag säga. Jag lärde mig att inte har fördomar längre, eftersom det aldrig spelar en roll om min vän är från Brasilien eller Litauen. Vi helt enkelt skrattar tillsammans som människor, vad vi ju alla är.


Habt eine wunderbare Restwoche, ich hab euch lieb <3
Vera
irgendwo bei Vetlanda<3


Montag, 4. April 2016

Die Sache mit der Zeit

Zeit, Zeit, Zeit.
Es wird immer gesagt "Mach das beste draus",
aus der Zeit bevor es losgeht, aus der Zeit im Ausland, und komm gut wieder zu Hause an. Mach' die Schule zu Ende. Abitur.
Lebe dein Leben weiter mit deinen Erkenntnissen und Erfahrungen, und teile sie und vermittle sie.
"Ich war ein Schuljahr in Schweden", werde ich sagen.
Ein Jahr, was ist das schon? Ein paar Monate unseres Lebens - und trotzdem so so unglaublich lebenswichtig.
Ein paar Monate nicht Zuhause, aber später als Erwachsene werde ich nie wieder Zuhause leben.
Ein Schuljahr nicht in der Schule, danach habe ich ja nur noch zwei Jahre Zeit, mich wieder einzugewöhnen. Ein Jahr Schwedisch gelernt und im Alltag gesprochen, und daheim wird es wieder durch Deutsch ersetzt. Plötzlich ist alles doppelt.
Freunde verlassen, Freunde gefunden, und ich werde Freunde verlassen und Freunde finden.
Der Blick auf die Welt wurde größer. Die Familie wurde größer, ich denke über ein Zusammentreffen nach und bin froh, Schweden gewählt zu haben, das von Deutschland aus mit der Fähre relativ leicht zu erreichen ist.
Ich selbst bin so froh über das alles. Es erlebt zu haben, es gefühlt zu haben, es dokumentiert und genossen zu haben - und das Jahr ist ja noch nicht vorbei! Die nächsten Monate werden gefüllt sein mit anderen Austauschschülern, Frühlingsspaziergängen, Pack-Planungen und vermutlich vielen, vielen verwirrten Gedanken. Genauso wie vor dem Auslandsjahr.
Reue, Vorfreude, Trauer, Was-wäre-gewesen-wenn-Gedanken, und das einzige worauf man schlussendlich kommt ist der Fakt, dass sich Zeit weder zurück- noch vorspulen lässt - erzwingt sozusagen, den Moment einfach zu leben.
Der Umgang mit Zeit? Wie mache ich das beste draus? Wie verschwende ich keine Zeit? Wie kann ich später zufrieden sein mit meiner verbrachten Zeit?
Antwort?
Sei einfach.

Sehe ich jedenfalls so,
Vera