Montag, 24. August 2015

no words needed

On-Arrival:






Bitte entschuldigt für die klägliche Anzahl der Bilder, aber ich hatte wahrlich keine Zeit (und keine Nerven, hehe), um mehr Bilder zu machen -
Vera


Freitag, 21. August 2015

Schule!

Leute, Schule ist hier echt anders. Ich habe nur einmal in der Woche Unterrichtsbeginn um 8:00 Uhr, sonst fängt die Schule zwischen 8:35 und irgendwann nach 9:30 an. Auch ist irgendwie jede Unterrichtsstunde unterschiedlich lang und man hat zwischen jeder Stunde mindestens 10 Minuten Pause - öfter jedoch sind breaks von 20-45 Minuten, und Montags habe ich geschlagene 3h Mittagspause und danach eine letzte Unterrichtsstunde - jap, Schule ist gechillt, aber lang.
An meiner Schule bekommt jeder Schüler vor 8:00 Uhr einen kostenlosen Kaffee, es gibt free WIFI und das Schulessen wird vom Staat bezahlt. Schweden scheint seine Schüler sehr wertzuschätzen, I like!
Auch hat man nicht mehr als 5 Fächer at all. Wenn man sich dann mal den deutschen Lehrplan ansieht, scheinen 14 Fächer geradezu surreal!
Und: Schwedisch macht Kopfweh, wenn man es sich zu lange anhört und noch nichts versteht.
Vi ses!
Vera

Mittwoch, 19. August 2015

Vor einem Jahr...

... Saß ich daheim und sah mir das Video von der On-Arrival Orientation 2014 an - und irgendwie war es unvorstellbar, dass ich selbst mal dadrin vorkommen würde. Und plötzlich ist 'n Jahr und 'ne Bewerbung rum und man sitzt da, auf seinem Hochbett im kleinsten 4er-Zimmer der Welt und wird tagsüber gefilmt beim Schwedischlernen und Spaß haben. Und plötzlich erlebt man das alles selbst, das, was man sich vor einem Jahr mit voller Sehnsucht im Bauch angeguckt hat.
Ich bin schon eine Woche hier und seit 2 Tagen in der Schule, und in meinem Kopf herrscht ein bisschen ein Sprachproblem, zu viele Wörter und Sätze in meinem kleinen Hirn verursachen Kopfweh und MÜDIGKEIT (ein Wort, dass man möglichst bald in seiner Sprache können sollte: "Jag är trött!") - aber naja, ich geb' mein bestes mehr zu lernen, im Moment läuft noch fast alles auf Englisch und ab und zu fallen ein paar schwedische Wörter mit rein (seltenst). Die schwedischen Schüler reden nicht gerne Englisch, merke ich. Noch ein Ansporn mehr, Schwedisch zu sprechen - der andere ist, dass sich meine Gastfamilie immer wie eine Horde Honigkuchenpferde freut, wenn ich etwas Schwedisches von mir gebe :D
Naja, sonst geht's mir gut, ich melde mich! Und schaut euch das Video an!
Vera

Samstag, 15. August 2015

Uff.

Bin da.
Nach 3 Tagen Orientation, die eigentlich alles andere als orientierend ist - am ersten Abend denkt man sich oh shiit, was mach ich hier eigentlich?! Am zweiten fängt man an zu glauben, man träumt. Am dritten Abend hat man sich soweit mit den anderen Austauschschülern angefreundet, dass man sich kurz fühlt wie auf einer Klassen- oder Jugendreise. Aber wenn es dann wieder ans Packen geht, und man die Tickets für den Zug bekommt, wird einem mulmig.
Ich bin mit einem Brasilianer bis zur Hälfte der Strecke Zug gefahren (was mich übrigens überrascht hat: die Züge sehen zwar total abgeranzt aus, haben aber [natürlich, wie ungefähr überall in den Ballungsräumen Schwedens] free WIFI und sogar ein Sonnensegel zum Runterklappen - war echt nützlich!!), und dann in eine Bummelbahn zu der Stadt, in der sich meine Schule befindet, gestiegen. Die Minuten vor dem Aussteigen sind der Horror, sag ich euch - man malt sich alles mögliche vor der Begrüßung aus und dann ist doch alles innerhalb einer halben Minute vorbei und man ist auf dem Weg zum Auto, alles vergessend, englisch redend und aufgeregt.
Man sieht viel neues (und rotes, vor allem Häuser und dunkelorangene Kühe) und redet Englisch und ist die ganze Zeit in Habachtstellung vor eventuellen Missverständnissen - Heiland, das ist echt anstrengend. Ich bin hundemüde!
Aber dennoch gehe ich jetzt Krebskörbe auslegen, man muss ja alles mal mitmachen hier!:)
Übrigens: Die Schweden schwitzen hier fast. Ich friere.
Bye bye!
Vera

Samstag, 8. August 2015

Übrigens -

- Ich werde mit einer gleichaltrigen Schwester, einem großen Bruder (der aber bald ausziehen wird, wenn ich nichts falsch verstanden habe) und meinen Gasteltern auf einem Bauernhof östlich von Jonköping leben, mit einer alten Hundedame, Kühen, Schweinen, Hühnern und sogar (wer hätte es gedacht) Katzen! Ich werde ungefähr eine halbe Stunde mit dem Bus zur Schule fahren müssen, also ist der Schulweg kürzer als hier in Deutschland. Leider geht meine Gastschwester nicht auf meine Schule, aber das hat sicher auch seine Vorteile.
Ich bin im Packstress. Wie zur Hölle soll man einen fetten, wahrscheinlich für bis zu -25°C nichtmal annähernd ausreichenden Wintermantel in einen Koffer packen und dabei alles andere, von Socken über vieele viele Pullover bis Laufhosen auch noch da rein kriegen? Schwer zu managen - wird wahrscheinlich letztendlich doch nachgeschickt, NOCH ist ja kein Winter.
Kurz und knackig, sorry dafür - ich melde mich!
Vera

Donnerstag, 6. August 2015

Das gesuchte Wort ist...

Reizüberflutung.
Anna aus der Whatsappgruppe hat es auf den Punkt gebracht - Austauschschüler kurz vor dem Abflug sind unberechenbar und nicht wiederzuerkennen. Im einen Moment ist alles rosarot, omg es geht bald los, Neues erleben, aufgeregt sein, ein komisches merkwürdiges Kribbeln im Bauch haben, das einen grinsen lässt.
Im Bruchteil einer Sekunde kann das umschwenken auf shit, ich muss das noch organisieren, verdammt wo sind meine Passfotos, omg warum denn ein Jahr und warum nur so ein kleiner Koffer dafür, und dann kommt der Moment, in dem man sich hinsetzen muss, weil einem klar wird, dass man weg geht.
WEG.
Nicht mal eben in den Urlaub. Keine gemieteten Bungalows oder Zeltplätze im Ausland, um jeden Tag ein bisschen Sightseeing zu betreiben - Nö.
Leben. Im Ausland. Ein Auslandsjahr bedeutet weg sein, um weg zu sein. Jemand anderes zu werden, anders zu leben, anders zu denken. Kurzum: Dieser Magengrubenschlagmoment ist nicht unbedingt angenehm, aber er führt dazu, dass man sich bewusst wird, was man zurück lässt und was nicht mehr so sein wird wie davor - nie wieder. Und das macht total fertig! Ich kann mir sogar vorstellen, dass es für einen Austauschschüler vor dem Auslandsjahr stressiger ist als dann endlich drin zu sein in diesem riesen Abenteuer. So viel kommt wie eine riesen Welle auf einen zu - und es ist klar, dass man zu klein ist, um das alles wie ein Schwamm aufzunehmen und dran zu wachsen. Pustekuchen, es schwappt über und man rutscht höchstwahrscheinlich noch auf den Pfützen aus auf dem Weg zum Wegsein und Neueserleben.
Trotzdem ist es das wert. Alleine, was für Leute ich auf dem Weg bis hierhin schon kennengelernt habe - unbezahlbar! Ich liebe euch, liebe Urknallfamilienmenschen, und ich wünsche euch ein wunderbares Jahr, eine wunderbare Zeit, unvergessliche Erlebnisse und vor allem, dass wir uns nie aus den Augen (Texte tippenden Fingern) verlieren!
Noch sieben Tage, Leute.