Donnerstag, 6. August 2015

Das gesuchte Wort ist...

Reizüberflutung.
Anna aus der Whatsappgruppe hat es auf den Punkt gebracht - Austauschschüler kurz vor dem Abflug sind unberechenbar und nicht wiederzuerkennen. Im einen Moment ist alles rosarot, omg es geht bald los, Neues erleben, aufgeregt sein, ein komisches merkwürdiges Kribbeln im Bauch haben, das einen grinsen lässt.
Im Bruchteil einer Sekunde kann das umschwenken auf shit, ich muss das noch organisieren, verdammt wo sind meine Passfotos, omg warum denn ein Jahr und warum nur so ein kleiner Koffer dafür, und dann kommt der Moment, in dem man sich hinsetzen muss, weil einem klar wird, dass man weg geht.
WEG.
Nicht mal eben in den Urlaub. Keine gemieteten Bungalows oder Zeltplätze im Ausland, um jeden Tag ein bisschen Sightseeing zu betreiben - Nö.
Leben. Im Ausland. Ein Auslandsjahr bedeutet weg sein, um weg zu sein. Jemand anderes zu werden, anders zu leben, anders zu denken. Kurzum: Dieser Magengrubenschlagmoment ist nicht unbedingt angenehm, aber er führt dazu, dass man sich bewusst wird, was man zurück lässt und was nicht mehr so sein wird wie davor - nie wieder. Und das macht total fertig! Ich kann mir sogar vorstellen, dass es für einen Austauschschüler vor dem Auslandsjahr stressiger ist als dann endlich drin zu sein in diesem riesen Abenteuer. So viel kommt wie eine riesen Welle auf einen zu - und es ist klar, dass man zu klein ist, um das alles wie ein Schwamm aufzunehmen und dran zu wachsen. Pustekuchen, es schwappt über und man rutscht höchstwahrscheinlich noch auf den Pfützen aus auf dem Weg zum Wegsein und Neueserleben.
Trotzdem ist es das wert. Alleine, was für Leute ich auf dem Weg bis hierhin schon kennengelernt habe - unbezahlbar! Ich liebe euch, liebe Urknallfamilienmenschen, und ich wünsche euch ein wunderbares Jahr, eine wunderbare Zeit, unvergessliche Erlebnisse und vor allem, dass wir uns nie aus den Augen (Texte tippenden Fingern) verlieren!
Noch sieben Tage, Leute.


4 Kommentare:

Schreib was Schönes...♥